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Fahrplanstreichungen nicht notwendig

Presseinformation Nr. 25/2006, Stuttgart, 3. Oktober 2006

Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) begrüßt, dass die Kürzungen der Regionalisierungsmittel vom Land Baden-Württemberg durch ein ausgewogenes Maßnahmenbündel umgesetzt werden, das insgesamt rund 15 Mio. EUR weniger Zuschüsse an DB Regio mit sich bringt. "Damit sind erfreulicherweise Streckenstillegungen nicht notwendig", erklärt Matthias Lieb, Landesvorsitzender des VCD. "Durch steigende Fahrgastzahlen u.a. aufgrund des attraktiven Baden-Württemberg-Tickets, dessen Verkaufszahlen innerhalb eines Jahres um 50% auf hochgerechnet über 1,4 Mio. Stück gestiegen sind, lassen sich die geringeren Landeszuschüsse bei DB Regio problemlos ausgleichen, so dass Fahrplanstreichungen gar nicht notwendig sind", stellt Lieb fest. Alleine die Zusatzeinnahmen für die DB durch den Mehrverkauf des Baden-Württemberg-Tickets betragen rund 10 Mio. EUR. Durch die gestiegenen Energiepreise profitiert die DB derzeit zweifach: Einerseits wird Bahnfahren im Vergleich zum privaten PKW preislich attraktiver - was zu steigenden Fahrgastzahlen und damit Mehreinnahmen führt, andererseits gleicht das Land die gestiegenen Energiepreise der DB im Rahmen des Verkehrsvertrages durch rund 5 Mio. EUR höhere Zahlungen aus, so dass die DB selbst keine höheren Kosten hat. Außerdem erhält DB Regio schon heute rund 1 EUR pro Zugkilometer oder in der Summe 40 Mio EUR jährlich höhere Zuschüsse als andere Verkehrsunternehmen.

Da die Fahrgeldmehreinnahmen der DB also zu einem Großteil die Kürzungen durch das Land ausgleichen und schon heute die DB höhere Zuschüsse als Vergleichsunternehmen erhält, besteht bei den nun anstehenden Verhandlungen zwischen Land und DB Regio über den Umgang mit den geringeren Mitteln kein Grund, das Fahrplanangebot auszudünnen. Der VCD fordert deshalb ein Ende der Debatte über die Reduzierung von Zugleistungen und stattdessen die Fortsetzung des bisherigen Weges, durch gute Fahrplanangebote mehr Fahrgäste und damit mehr Einnahmen zu erzielen.

Hintergrund

Das Baden-Württemberg-Ticket kostet für 5 Personen 25 EUR bzw. für eine Person 17 EUR. Im Jahr 2006 liegt die Anzahl der verkauften Karten derzeit um 50% über dem Vorjahreswert. Von Anfang des Jahres bis Mitte September wurden eine Million dieser Fahrkarten verkauft. Hoch­gerechnet auf ein Jahr ergibt dies über 1,4 Millionen Fahrkarten. Bei einem durchschnittlichen Kaufpreis von 21 EUR ergeben sich bei einem Zuwachs von 50% gegenüber dem Vorjahr Mehreinnahmen - bezogen auf ein Jahr - von rund 10 Mio. EUR.

Daten aus: Presseinformation der DB Nr. 357/2006 und 433/2006.

Was wurde aus dem Thema?

Presseinformation 527/2006 der DB (2.November 2006) :

Kürzung der Regionalisierungsmittel

Zitat aus Presseinformation 527/2006 der DB (2.November 2006)

Auf folgenden Strecken werden einzelne Zugverbindungen gestrichen:

  • Aalen - Heidenheim - Ulm
  • Basel - Singen (- Ulm)
  • Bruchsal - Germersheim
  • Heilbronn - Heidelberg/Mannheim
  • Heilbronn - Öhringen - Schwäbisch Hall-Hessental (- Crailsheim)
  • Freiburg - Titisee - Neustadt - Donaueschingen
  • Karlsruhe - Mannheim
  • Lindau - Friedrichshafen - Singen
  • Mannheim - Biblis (- Frankfurt)
  • Memmingen - Ulm - Schelklingen
  • Nördlingen-Aalen
  • Offenburg - Basel
  • Stuttgart - Aalen
  • Stuttgart -.Crailsheim
  • Stuttgart - Plochingen - Reutlingen - Tübingen
  • Stuttgart - Singen
  • Stuttgart - Ulm
  • Stuttgart - Heilbronn - Osterburken-Lauda (- Würzburg)
  • Titisee - Seebrugg
  • Tübingen - Horb (- Pforzheim)
  • Ulm - Laupheim West - Aulendorf - Friedrichshafen
  • Villingen - Rottweil
  • Waldshut - Koblenz (CH)
  • Wertheim-Crailsheim