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VCD: Beharren auf Stuttgart 21 gefährdet Neubaustrecke nach Ulm

Presseinformation Nr. 28/2006, Stuttgart, 26. Oktober 2006

Verkehrsclub fordert schrittweise Modernisierung des Kopfbahnhofes

Die Ankündigung der Landesregierung, die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm nur dann zu unterstützen, wenn auch der Tunnelbahnhof Stuttgart 21 gebaut werde, gefährdet nach Ansicht des Umwelt- und Verbraucherverbandes Verkehrsclub Deutschland (VCD) die baldige Realisierung der Neubaustrecke. Der VCD fordert Regierungschef Oettinger auf, die Planungen zu Stuttgart 21 einzustellen und alle Anstrengungen und Ressourchen auf die Neubaustrecke sowie die Modernisierung des Kopfbahnhofes zu konzentrieren.

"Das Spitzentreffen bei Bundesverkehrsminister Tiefensee am vergangenen Montag hat ganz klar gezeigt, dass das Projekt Stuttgart 21 unwirtschaftlich, nicht finanzierbar und für die europäische Schienenmagistrale von Paris nach Bratislava unbedeutend ist", sagte der baden-württembergische VCD-Vorsitzende Matthias Lieb. Ein Verzicht auf Stuttgart 21 sei leicht zu verschmerzen, da mit dem Konzept Kopfbahnhof 21 eine kostengünstige und leistungsfähige Alternative zur Modernisierung des Stuttgarter Bahnknotens zur Verfügung stehe. Verzichte Ministerpräsident Oettinger auf eine Unterstützung der Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm , so verzögere er die Entwicklung des Schienenverkehrs in Baden-Württemberg und werde in absehbarer Zeit weder die Neubaustrecke noch den Tunnelbahnhof bekommen und mit leeren Händen dastehen.

Der VCD fordert die Landesregierung auf, die weiteren Planungen zu Stuttgart 21 sofort einzustellen und mit den frei werdenden Ressourcen die Planfeststellung der Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm zu forcieren. Außerdem sei es höchste Zeit die Modernisierung des Kopfbahnhofes in Angriff zu nehmen. Das maßgeblich vom VCD entwickelte Konzept Kopfbahnhof 21 sieht vor, den Stuttgarter Kopfbahnhof zu modernisieren, so wie die Engpässe im Zulauf zu beseitigen. Durch eine neue, zweigleisige Brücke nach Bad Cannstatt und eine Neuordnung des Gleisvorfelds könne ein leistungsfähiger Bahnknoten entstehen, der - im Gegensatz zu Stuttgart 21 - auch mit einem integralen Taktfahrplan bedient werden könne. Darüber hinaus biete Kopfbahnhof 21 einen neuen Ringverkehr, der nicht nur eine attraktive Anbindung des Flughafens auf den Fildern gewährleiste, sondern auch zahlreiche Optionen für neue Nahverkehrslinien biete.

"Einer der größten Vorteile von Kopfbahnhof 21 ist, dass das Konzept modular aufgebaut ist und schrittweise umgesetzt werden kann. So können Belastungen durch eine zehnjährige Großbaustelle wie bei Stuttgart 21 vermieden werden", erklärte der VCD-Vorsitzende Matthias Lieb. "Außerdem ermöglicht Kopfbahnhof 21 das gezielte Einsetzen von Ressourcen und vermeidet durch den Verzicht auf lange Tunnelstrecken unkalkulierbare Bau- und Finanzierungsrisiken", so Matthias Lieb weiter. " Stuttgart 21 ist mitnichten alternativlos. Für ein Umdenken ist es höchste Eisenbahn!"

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