Diskussionsforum Rückmeldung Sitemap Newsfeed des VCD-Landesverbandes Baden-Wuerttemberg.

Sie sind hier: VCD Landesverband Baden-Württemberg e.V.Presse2006Südbadischer Bahngipfel

"Südbadischer Bahngipfel" am Donnerstag in Offenburg

Presseinformation Nr. 34/2006, Stuttgart, 20. Dezember 2006

VCD begrüßt Engagement der Landesregierung für die Rheintalschiene

Ausbau von Karlsruhe nach Basel steht in Konkurrenz zu Stuttgart 21

Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. begrüßt die Bestrebungen der Landesregierung, den Ausbau der Bahnstrecke von Karlsruhe nach Basel zu beschleunigen. Zum einen sei die sogenannte Rheintalschiene das mit Abstand wichtigste Infrastrukturprojekt in Baden-Württemberg. Zum anderen gebe es zwischen der Bundesrepublik und der Schweiz vertragliche Verpflichtungen, da die Rheintalschiene als Zubringer für die neuen Alpentunnels gebraucht werde, um den Güterverkehr nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland wirksam vom Lkw auf die Güterbahnen zu verlagern.

Der VCD-Vorsitzende Matthias Lieb sagte: "Für den ersten Bauabschnitt von Rastatt bis Offenburg wurden 17 Jahre benötigt. Für alle weiteren Bauabschnitte ist eine bessere Bauplanung und eine zügige Bereitstellung der finanziellen Mittel notwendig, sonst bleibt ein Projektabschluss im Jahre 2016 reines Wunschdenken."

Die Teilnehmer des südbadischen Bahngipfels, der am Donnerstag in Offenburg stattfindet, sollten sich auch darüber klar werden, welche Art von Schienenverkehr sie auf der Rheintalschiene wollen. Nach Ansicht des VCD dürfen weitere Baumaßnahmen nicht wie ein Flickenteppich über das Rheintal verteilt werden. Vielmehr müsse der Ausbau so geplant werden, dass mit jeder Baumaßnahme ein unmittelbarer verkehrlicher Nutzen entstehe. So fordert der VCD, dass zuerst Überholungsabschnitte gebaut werden, um einen Halbstundentakt im ICE- und Nahverkehr zu ermöglichen.

Der VCD gibt zu bedenken, dass der Ausbau der Rheintalschiene für mehr als 4 Milliarden Euro in unmittelbarer Konkurrenz zum Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 (Bundesanteil ca. 500 Millionen Euro) und zur Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm (mindestens 2 Milliarden Euro) steht. Da nicht zu erwarten sei, dass die Bundesregierung den Schienenausbau im Ländle in den nächsten zehn Jahren mit rund 7 Milliarden Euro unterstützen wird, müsse die Landesregierung eine klare Priorisierung vornehmen. VCD-Vorsitzender Matthias Lieb sagte: "Wir begrüßen, dass sich der Fokus der Landesregierung weg vom unnötigen Prestigeprojekt Stuttgart 21 und hin zum überfälligen viergleisigen Ausbau der Rheintalschiene verschiebt. Nur so kann es zu einer wirksamen Entlastung des Rheintals und der Alpen vom Lkw-Transitverkehr kommen."