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Rheintalbahn: Auch aus Sicht des VCD sprechen gute Gründe für den Güterzugtunnel

Gemeinsame Pressemitteilung Stadt Offenburg (845/2009) und Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Baden-Württemberg e.V. (38/2009), Offenburg, 15.12.2009

Das Positionspapier des Verkehrsclubs Deutschland e.V. (VCD) vom 18.10.2009 zum Ausbau der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel war für Oberbürgermeisterin Edith Schreiner Anlass, den Landes­vorsitzenden des VCD, Matthias Lieb, nach Offenburg einzuladen. Im gemeinsamen Gespräch tauschten sich die Beteilig­ten am 11.12.2009 zur örtlichen Situation aus.

Matthias Lieb machte im Gespräch deutlich, dass es dem VCD in seinem Positions­papier vor allem um einen Paradigmenwechsel bei der Bahnplanung weg von einer Hochgeschwindigkeitsstrecke für den Personenverkehr und hin zu einer Güter­zug­neu­bau­strecke außer­halb der Ortslagen geht. In diesem Zusammenhang spricht sich der VCD zwischen Offenburg-Süd und Buggingen für eine Trasse entlang der Auto­bahn aus.

Nachdem die Kosten für einen Offenburger Tunnel ursprünglich mit über 600 Millio­nen Euro angesetzt waren, stellte sich für den Ver­kehrsclub weiter die Frage, ob im Raum Offenburg eine ebenerdige Umfahrung eine kostengünstige Alternative zu einem Tunnel darstellen kann.

OB Schreiner erläuterte dem Landesvorsitzenden den aktuellen Stand der städti­schen Planungen zum Güterzugtunnel - auch im Vergleich mit anderen Trassen. Durch die Beschränkung auf einen reinen Güterzugtunnel und die dadurch mögliche Ausführung mit nur einer Röhre konnten die Kosten für den Tunnel deutlich reduziert werden. Eine ebenerdige Umfahrung würde gegenüber einem Tunnel zu neuen Be­ein­trächtigungen von Wohngebieten und zu erheblichen Eingriffen in Naturräume führen.

Die Beteiligten waren sich nach dem Gespräch einig, dass Offenburg die vom Bahn­ausbau mit Abstand am stärksten betroffene Ge­mein­de ist. Aufgrund der damit verbundenen schwerwiegenden Be­ein­träch­tigungen stellt der Bau des 3. und 4. Gleises durch die Offen­burger Innenstadt keine vertretbare Lösung dar. Nachdem die Kosten für den Güterzugtunnel durch die aktuelle Planung mit Ausführung nur mit einer Röhre deutlich gesenkt werden konnten, sprechen auch aus Sicht des VCD gute Gründe für die Realisierung des Güterzugtunnels. Da Offenburg bereits heute unter nicht vertret­baren Lärmbelastungen durch den Güterzugverkehr leidet, muss unter diesem Blickwinkel die Realisierung des Strecken­abschnitts Offenburg eine hohe Priorität haben und darf nicht zurückgestellt werden.

Hierzu ist es notwendig, dass sowohl Bund als auch das Land den Ausbau der Rhein­tal­bahn endlich als vorrangig einstufen und der Bund auch die notwendigen Finanz­mittel bereitstellt: „Wird im gleichen Tempo wie bisher weitergebaut, ist das 3. und 4. Gleis erst im Jahr 2056 fertig“, beklagt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb den langsamen Baufortschritt.

Auf das Thema Ortenaubahnhof angesprochen, erteilte Lieb solchen Überlegungen eine klare Absage, da dies für die Bahnreisenden sehr unattraktiv wäre und ein Halt des TGV dort ausgeschlossen ist.


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