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VCD-Städtecheck: Fahrradsicherheit

Presseinformation Nr. 14/2011, Stuttgart, 16. Juni 2011

VCD: Landeshauptstadt ist auf einem guten Weg

Anteil der bundesweit verunglückten Radfahrer sinkt – Städte im Land haben Nachholbedarf

Entgegen der landläufigen Meinung zeige der heute veröffentlichte bundesweite »Städtecheck 2011 - Fahrradsicherheit« des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), dass die Zahl der verunglückten Radfahrer im Durchschnitt sinkt, obwohl in den meisten deutschen Städten der Anteil des Radverkehrs zunimmt. Eine positive Ten­denz, die jedoch auch in Baden-Württemberg nicht für alle untersuchten Kommu­nen zutreffe, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.

Der VCD analysierte in seiner Studie für den Zeitraum 2005 bis 2010 die Entwicklung der verunglückten Radfahrenden in insgesamt 43 Großstädten mit über 100.000 Einwohnern, darunter auch in neun Baden-Württembergischen Städten: Freiburg i. Br., Heidelberg, Heilbronn, Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim, Reutlingen, Stuttgart und Ulm.

Matthias Lieb: „Erkennbar sind die Bemühungen der Stadt Stuttgart der letzten Jahre zur Verbesserung des Radverkehrs, die sich beim guten Ergebnis der Landeshauptstadt beim VCD-Städtecheck widerspiegeln. Stuttgart konnte als einzige der untersuchten Städte in Baden-Württemberg die Anzahl der verunglückten Radfahrer zwischen 2005 und 2010 überdurchschnittlich senken. Zurück gingen die Zahlen der verunglückten Radfahrer auch in Karlsruhe, freut sich Matthias Lieb.

Sehr unzufrieden zeigt sich der VCD-Landesvorsitzende mit der Entwicklung in Pforz­heim und Ulm. Bei beiden Städten besteht akuter Handlungsbedarf, beide Kom­mu­nen liegen im roten Bereich bei der VCD-Studie. Das heißt, in Pforzheim und Ulm hat die Zahl der verunglückten Radfahrer gemittelt über die letzten fünf Jahre zu­ge­nom­men. Für die übrigen sechs Städte lagen bei der Drucklegung noch keine Daten vor, bedauert Matthias Lieb.

Ein weiteres Ergebnis des VCD-Städtechecks: Im bundesweiten Vergleich sei zu beobachten, dass mit wachsendem Radverkehrsanteil in den Städten im Schnitt weniger Radfahrende verunglücken. „Damit scheint sich die These zu bestätigen, dass mehr Fahrradfahrer auf den Straßen dazu führen, dass sie von anderen Verkehrs­teil­nehmern bewusster wahrgenommen werden und dadurch die Unfallgefahr für die Zwei­radfahrer sinkt“, erklärt Matthias Lieb.

Dennoch: „Radverkehrssicherheit ist kein Selbstläufer“, betont Matthias Lieb. Häufig stoße die Infrastruktur für den Radverkehr an ihre Grenzen, wenn sich der Anteil der Radfahrenden erhöhe. Sowohl die Führung von Radverkehrsanlagen als auch ihre Entwurfsqualität seien für Unfälle sehr entscheidend, so ein Fazit der VCD-Studie.

Nach Ansicht des VCD müssten sich Städte und Gemeinden deshalb immer wieder bewusst machen, dass Maßnahmen zur Steigerung des Radverkehrsanteils alleine nicht ausreichend seien. Stattdessen müssten die Kommunen gezielt daran ar­bei­ten, gleichzeitig die Sicherheit im Radverkehr zu erhöhen. Dazu zählten Maß­nahmen wie beispielsweise innerorts Tempo 30 mit Ausnahme der Haupt­verkehrs­achsen umzusetzen, Radverkehrsführungen auf die Fahrbahn zu legen, da sie für Auto­fahrer so besser sichtbar sind sowie bei Straßen­verkehrs­planungen Sicher­heits­audits einzuführen.

Der VCD fordert Städte und Gemeinden auf, das Konzept »Vision Zero – Null Ver­kehrs­tote« zum Leitbild ihrer Verkehrssicherheitsarbeit zu machen. Verkehr müsse so gestaltet werden, dass menschliche Fehler keine schwerwiegenden Folgen ha­ben.

Das Hintergrundpapier »VCD Städtecheck 2011 - Fahrradsicherheit« finden Sie zum Download unter http://www.vcd.org/vcd-staedtecheck.html.


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