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Stuttgart 21 ist für Fahrgäste nicht notwendig

Presseinformation Nr. 3/2013, Berlin, 26. Februar 2013

Gemeinsame Presseinformation VCD Bundesverband und VCD Landesverband Baden-Württemberg.

Neubaustrecke Wendlingen–Ulm auch ohne Stuttgart 21 sinnvoll

Bundesregierung und Bahnvorstand versuchen seit Monaten den Eindruck zu er­wecken, das Großprojekt Stuttgart 21 sei alter­nativ­los und müsse deshalb um jeden Preis umgesetzt werden. Al­ter­nativen, die angesichts der immer weiter steigenden Milliar­den­kosten und gleichzeitig großen Risiken diskutiert werden müssten, werden einfach ignoriert.

Der ökologische Verkehrsclub VCD untersuchte, was passieren wür­de, wenn der Bau von Stuttgart 21 gestoppt würde. Das Fazit: Die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm kann auch ohne einen neuen Bahnhof gebaut werden und dabei für den ICE- sowie Regio­nal­verkehr Fahrplanverbesserungen ermöglichen. Auf der Direktrelation kann die Fahrzeit um bis zu 15 Minuten verkürzt werden. Eine Untersuchung des VCD Baden-Württemberg zeigt zudem, dass pro Stunde mindestens sechs schnelle Züge über die Neubaustrecke fahren könnten – alle halbe Stunde der ICE beziehungs­weise der TGV von Paris, außerdem noch IC und IRE-Züge. Das zeigt deut­lich: Eine Beschleunigung im Südwesten Deutschlands kann auch ohne Stuttgart 21 erreicht werden.

Matthias Lieb, Landesvorsitzender des VCD Baden-Württemberg: „Der VCD kann da­mit nachweisen, dass die Behauptung der DB AG, die Neubaustrecke nach Ulm könne nur mit Stuttgart 21 zu­sammen gebaut werden, falsch ist. Aufgrund besserer An­schlüsse ermöglicht der Bau der Neubaustrecke darüber hinaus in Einzel­fällen sogar kürzere Fahrzeiten als Stuttgart 21.

Der VCD appelliert an die Abgeordneten des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages, das Bundesverkehrsministerium sowie die DB AG und deren Auf­sichts­räte, sich endlich ernsthaft mit dem sogenannten „Weiterführungsfall“ zu beschäf­ti­gen – bei dem der Bahn­knoten Stuttgart in der heutigen Form erhalten bleibt und Bau der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm sowie die Anbindung in Wend­lin­gen er­folgt.

Alle Kosten und Risiken zu Stuttgart 21 müssen jetzt kritisch hinter­fragt und trans­pa­rent gemacht werden. Ausschuss und Bund dürfen sich nicht blenden lassen. Es darf nicht noch einmal dazu kommen, dass sich Kostenbehauptungen als falsch heraus­stel­len. Dies betrifft auch die Behauptungen zu den Ausstiegskosten zu S21.

Außer den parteipolitischen Interessen von Schwarz-Gelb, die im Bundestagswahljahr die S21-Bombe nicht hochgehen lassen wollen, gibt es keinerlei Notwendigkeit, Stuttgart 21 weiterzubauen“, er­klärt der VCD-Bundesvorsitzende Michael Ziesak. In ganz Deutsch­land und auch in Baden-Württemberg fehlen für die Beseitigung von Eng­pässen im Schienennetz Milliarden von Euro, der heutige Stutt­garter Hauptbahnhof hingegen stellt gar keinen Engpass dar.

Der VCD sieht es an der Zeit, dass die Notbremse gezogen wird. „Am besten mit dem Eingestehen von Fehlern und einer Korrektur der Investitionsstrategie –ohne Prestigeprojekte, dafür mit vielen kleinen und sinnvollen Netzausbaumaßnahmen, um tatsächlich mehr Verkehr auf die Schiene zu bekommen“, betont Matthias Lieb.


Anlagen

Bild: Fernverkehrslinien über die NBS Wendlingen – Ulm (VCD-Konzeption)

Tabelle Fahrzeitgewinne NBS Wendlingen-Ulm

Fahrzeitgewinne NBS Wendlingen-Ulm Reduktion
von nach heute NBS In % in Min. Takt
Stuttgart Ulm 00:54 00:39 -28% 00:15 1h
Basel Bad Ulm 03:44 03:04 -18% 00:40 2h
Stuttgart Giengen/Brenz 01:24 01:11 -15% 00:13 2h
Paris München 06:04 05:15 -13% 00:49 2h
Mannheim München 02:56 02:33 -13% 00:23 1h
Stuttgart Friedrichshafen 02:11 01:54 -13% 00:17 2h
Reutlingen Ulm 01:22 01:12 -12% 00:10 2h
Karlsruhe München 02:59 02:39 -11% 00:20 2h
Heidelberg Ulm 01:39 01:28 -11% 00:11 2h
Freiburg München 04:14 03:46 -11% 00:28 2h
Straßburg München 03:40 03:22 -8% 00:18 2h

Vergleich Fahrzeiten mit und ohne NBS

Fahrzeit in Minuten bei Realisierung
von nach NBS NBS+S21
Stuttgart Ulm 39 30
Stuttgart Giengen/Brenz 71 71
Reutlingen Ulm 72 74

Weitere Informationen zu Stuttgart 21


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