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Die Alternative: Stuttgart 21 mit Kopfbahnhof (1998)

Hinweis: Dieses Konzept wurde schon 1998 erstellt. In der Nachfolgezeit wurde es mehrfach überarbeitet und Erweitert. Das Konzept liegt auch als PDF vor: S21 Die Alternative Stuttgart 21 Kopfbahnhof Architektenforum 5-1998
S21 mit Kopfbahnhof

Das Konzept

Wir wollen Ihnen eine bessere Alternative zur Planung ”Stuttgart 21” der Deutschen Bahn AG und der Stuttgarter Stadtverwaltung vorstellen: ”Stuttgart 21 mit Kopfbahnhof”.

Wir – das sind Bürgerinnen und Bürger Stuttgarts: Die in UMKEHR Stuttgart vereinigten Umweltverbände und das Architekturforum Baden-Württemberg: Architekten, Stadtplaner, Ingenieure, Verkehrsfachleute, Geologen, denen es nicht gleichgültig ist, was in unserer Stadt geschieht. ”Bei uns heißt einer, der an den Dingen seiner Stadt keinen Anteil nimmt, nicht ein stiller Bürger, sondern ein schlechter” (Perikles, 430 vor Christus).

Wir wollen den unverwechselbaren Charakter unserer Stadt, ihre einzigartige und schöne Lage im Nesenbachtal erhalten. Wir wollen keine Bebauung, die das Stadtklima beeinträchtigt. Wir wollen, daß auch im 21. Jahrhundert der Reisende nicht unterirdisch durch Tunnelröhren nach Stuttgart kommt, sondern die Stadt bei der Ein- und Ausreise erleben kann.

Diese Bäume würden dem Durchgangsbahnhof zum Opfer fallen In Stuttgart wachsen die Zweifel am Projekt ”Stuttgart 21” der Deutschen Bahn AG (DB AG): Es ist zu teuer, die Bahnanlagen sind zu knapp ausgelegt, der Regionalverkehr kommt zu kurz, der Stuttgarter Hauptbahnhof wird zur sinnlosen Attrappe. Die Planungen der DB AG verursachen zusätzlichen Autoverkehr, Stadtklima und Mineralquellen sind gefährdet. Die DB AG kann die 17 km langen, teuren Tunnelstrecken nur mit hohen Grundstückspreisen finanzieren. Deshalb drängt sie auf eine hohe, dichte Bebauung der freiwerdenden Bahnflächen.

Uns ärgert, daß das Projekt aus öffentlichen Mitteln, das heißt aus Steuergeldern, mit 2,5 Milliarden DM subventioniert werden soll. Das wäre angesichts der leeren Kassen des Bundes, des Landes und der Stadt Stuttgart ein Skandal, denn dieser Subvention steht kein adäquater volkswirtschaftlicher Nutzen gegenüber. Die knappen Steuergelder sollen nicht für teure Tunnelbauten verwendet werden, sondern für soziale Zwecke, für Umweltschutz und Kultur, für neue Arbeitsplätze.

Wir setzen dagegen die bessere Alternative: ”Stuttgart 21 mit Kopfbahnhof”. Diese kostet etwa drei Milliarden DM weniger als das DB-Projekt und erhält den schönen Hauptbahnhof von Paul Bonatz. Das Gleisvorfeld wird modernisiert. Die Mittleren Anlagen bleiben erhalten. Auch bei dieser Alternative werden ehemalige Bahnflächen frei; doch sie können ohne Verwertungsdruck der DB AG genutzt werden, zum Beispiel für zusätzliche Grünanlagen und Klimaschneisen. Prüfen Sie selbst, was wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen.

Leider haben sich alle Fraktionen des Stuttgarter Gemeinderats und die Stadtverwaltung hinter das DB-Projekt gestellt. Gemeinsam wollen sie Stuttgart 21 durchsetzen, wenn es sein muß auch gegen eine Mehrheit der Stuttgarter Bürgerschaft. Sie wollen uns einreden, alles sei bereits entschieden, Änderungen seien nicht mehr möglich.

Doch noch ist kein Bebauungsplan- oder Planfeststellungsverfahren beschlossen. Es gibt noch keinen endgültigen Baubeschluß des DB-Vorstands, und ob der Bund als Eigentümer der DB AG bereit ist, das Milliardenrisiko des überteuerten DB-Projekts zu tragen, ist noch nicht entschieden.

Das ”Architekturforum Baden-Württemberg” ruft gemeinsam mit den in ”UMKEHR Stuttgart” vereinigten Umwelt- und Verkehrsverbänden die Stuttgarterinnen und Stuttgarter auf, sich für die bessere Alternative, für ”Stuttgart 21 mit Kopfbahnhof” einzusetzen: Schreiben Sie dem Oberbürgermeister, schreiben Sie den Stadträten (1999 ist Gemeinderatswahl!), schreiben Sie den Zeitungen, damit dort auch kritische Stimmen Gehör finden. Und schicken Sie uns Kopien Ihrer Briefe. Nur eine breite Bürgerbewegung kann das Stuttgarter Rathaus und die DB AG zum Umdenken, zur UMKEHR bringen.

Mit freundlichen Grüßen