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VCD: Klimaschutz ohne Verkehrswende unmöglich

Presseinformation Nr. 11/2008, Stuttgart, 24. Juni 2008

Verkehrsclub fordert Konsequenzen aus Klimagutachten der Landesregierung

Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert, dass die Landesregierung trotz der eindeutigen Ergebnisse in ihrem gestern ver­öffentlichten Klimagutachten, die steigenden CO2-Emissionen im Straßen- und Flug­verkehr weiterhin toleriert. Lediglich der Schienenverkehr im Land hat nach Auf­fassung des VCD seine Klimaschutzziele erreicht. Deshalb fordert der Verkehrs­club die Landesregierung auf, ihre Verkehrspolitik zugunsten des Ausbaus der Bahn­strecken im Land zu ändern.

"Das Land kann seiner Vorreiterrolle beim Klimaschutz nicht gerecht werden, solange die politisch Verantwortlichen keine verbindlichen Vorgaben für den CO2-Ausstoß im Straßen- und Flugverkehr festlegen", kritisierte der VCD-Landes­vor­sitzende Matthias Lieb. Ministerpräsident Oettinger solle dies am Mittwoch in seiner Regierungserklärung zum Flugverkehr darlegen, so Lieb.

Dass die Zeit dränge, zeigten die beängstigenden Ergebnisse der gestern von der Landesregierung in Stuttgart vorgestellten Klimastudie: seit 2005 beschleunigt sich der Klimawandel in Süddeutschland. Und während Häuslebauer mit schärferen Vorgaben beim Klimaschutz rechnen müssten, fehlten im Umweltplan des Landes konkrete Ziele zur Reduktion des CO2-Ausstoßes im Verkehrsbereich. Außerdem blockiere die Landesregierung mit den gestiegenen Investitionen in den Straßenbau eine ökologische Verkehrswende. "Anstatt das Bahnnetz in Baden-Württemberg auszubauen, werden durch ständige Mittelkürzungen der Schienenverkehr und der ÖPNV geschwächt. Aber gerade diese Verkehrsbereiche können maßgeblich dazu beitragen, die Klimaschutzziele des Landes zu erreichen", erläuterte der Vorsitzende des VCD.

Ein gutes Beispiel dafür sei der französische TGV. Dieser habe inzwischen fast alle innerfranzösischen Fluglinien ersetzt, aber in Stuttgart erhoffe man sich von einer Schienenanbindung des Flughafens eine Million zusätzliche Fluggäste. "Dies ist eine falsche Politik", so Lieb, "vielmehr muss der Ausbau des Bahnverkehrs so erfolgen, dass Flugverkehr ersetzt wird." Schon heute, auch ohne dass der Stuttgarter Flug­hafen über einen TGV/ICE-Bahnhof an den Fernverkehr angebunden sei, würden durch das neue TGV-Angebot Flugverbindungen nach Paris eingestellt.


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