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VCD begrüsst Abo-Plus für Bus- und Bahnfahrer

Presseinformation Nr. 8/2006, Stuttgart, 03. Mai 2006

Verkehrsclub fordert einfaches Ticketangebot für Gelegenheitsfahrgäste

Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) begrüßt das neue Abo-Plus-Angebot der Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg, das es Stammkunden von Bus und Bahn erlaubt mit nur noch einem Ticket zu pendeln auch wenn Verbundgrenzen überschritten werden. Allerdings dringt der VCD darauf, auch für Gelegenheitsfahrgäste ein entsprechendes Angebot zu schaffen. Diese müssten nach wie vor bis zu drei Fahrkarten kaufen, wenn sie sich in mehr als einem Verkehrsverbund bewegten.

VCD-Vorsitzender Matthias Lieb sagte: "Ich freue mich, dass Jahreskarten-Kunden der Verkehrsunternehmen im Ländle jetzt nur noch eine Fahrkarte benötigen. Das neue Abo-Plus vereinfacht das Bus- und Bahnfahren, weil nicht mehr an bis zu drei Fahrkartenschaltern angestanden werden muss. Allerdings hätten die beteiligten Verbünde auch gleich die Mitnahmeregelungen harmonisieren sollen. In der Stuttgarter Stadtbahn kann der Abo-Plus-Nutzer am Samstag und Sonntag drei Kinder bis 17 Jahren umsonst mitnehmen. Zwischen Stuttgart und Karlsruhe ist die Mitnahme von vier Personen am Samstag frei. In Karlsruhe wiederum darf er ab 19 Uhr ganztägig einen Erwachsenen und Kinder bis 14 Jahren kostenfrei mitnehmen. Das versteht beim besten Willen kein Mensch." Am Beispiel der Fahrt von Stuttgart-Sillenbuch nach Karlsruhe zeigt der VCD eine weitere Tücke des baden-württem­bergischen Verbund-Flickenteppichs auf. Das Abo-Plus kostet für diese Strecke 3.429,60 Euro. Mit einer BahnCard 100 der DB zum Preis von 3.350,- Euro könne aber nicht nur die Stadtbahn von Sillenbuch nach Stuttgart, der Zug nach Karlsruhe und die Straßenbahn in Karlsruhe genutzt werden. Der Fahrgast könne darüber hinaus auch in ganz Deutschland ein Jahr per Bahn unterwegs sein. Das Beispiel zeigt nach Ansicht des VCD, dass auch trotz der Vereinfachungen durch das neue Abo-Plus die Fahrgäste gründlich prüfen müssen, welches Angebot für sie tatsächlich das beste Angebot ist.

Nach Einschätzung des VCD fehlt außerdem noch ein adäquates Angebot für Gelegenheitsfahrer. Diese müssten nach wie vor bis zu drei Fahrkarten kaufen, wollen sie mit Bus und Bahn über die Grenzen ihres Verkehrsverbundes hinaus. Zwar gebe es mit dem Baden-Württemberg-Ticket-Single ein gutes Angebot. Dessen Preis von 17,- Euro rechne sich aber erst bei sehr langen Fahrten. Außerdem gelte es noch nicht uneingeschränkt in allen Landkreisen.

VCD-Vorsitzender Matthias Lieb erklärte: "Gerade bei den Gelegenheitsfahrgästen sehen wir ein großes Potenzial für die Verkehrsunternehmen. Zum einen bewegen sich diese Fahrgäste in der Regel außerhalb der Hauptverkehrszeit und sorgen so für eine bessere Auslastung von Bussen und Bahnen ohne neue Kosten zu erzeugen. Zum anderen können hier Stammkunden gewonnen werden, wenn sie bei ihren Gelegenheitsfahrten von einem einfachen, komfortablen und zuverlässigen öffentlichen Nahverkehr überzeugt werden."

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