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VCD begrüßt Debatte über Filderbahnhof

Presseinformation Nr. 1/2015, Stuttgart, 14. Januar 2015

SPD-Forderung für Filderbahnhof Plus-Variante wenig hilfreich

Verkehrsclub empfiehlt stufenweise Realisierung

Endlich scheint die Mehrheit der politischen Entscheidungsträger zu begreifen, dass die offiziellen Stuttgart21-Planungen auf den Fildern großer Murks sind" erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb. Bedauerlich sei, dass diese Erkenntnis angesichts des bisher betriebenen erheblichen finanziellen und personellen Aufwands nicht schon Jahre früher reifte, zumal der VCD und andere Verbände die Pläne schon immer als unzureichend und gleichzeitig überteuert kritisiert hätten.

Selbst beim Filderdialog 2012 hätte immer noch die Möglichkeit bestanden, sich auf eine günstigere und planerisch ausgereifte Variante zu einigen. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen fiel die von den Bürgern mehrheitlich gewünschte Alternative jedoch dem Votum der S21-Projektpartner zum Opfer, moniert der VCD. Aber spätestens die Erörterung der Pläne im vergangenen Herbst sollte allen Verantwortlichen die Augen geöffnet haben.

Für wenig hilfreich hält der Verkehrsclub die aktuelle Forderung der SPD, mit der erneut die Filderbahnhof Plus-Variante in den Vordergrund gerückt werde. „Denn es sollte hierbei nicht vergessen werden, dass das ‚Plus’nur für höhere Kosten steht, die Probleme des Mischbetriebs damit aber nicht aufgelöst werden können“, betont Matthias Lieb.

Ein Blick auf andere Städte und dort realisierte effiziente Lösungen helfe auch für Stuttgart: „Düsseldorf und Frankfurt haben jeweils Fernbahnhöfe direkt an der Hauptstrecke, getrennt von der S-Bahn-Station“, stellt Matthias Lieb fest.

Um dem bisherigen Desaster bei den Planungen zum Filderbahnhof nicht erneut Auftrieb zu geben, empfiehlt der VCD deshalb eine stufenweise Umsetzung:

Stufe 1:

Kurzfristige Einrichtung eines zusätzlichen Bahnsteigs in Stuttgart-Vaihingen für den Regionalverkehr, so dass schon in ein bis zwei Jahren eine bessere Anbindung von der Gäubahn zum Flughafen, zur Messe und zum Filderraum realisiert werden kann.

Stufe 2:

Den Bau eines oberirdischen Flughafen-Fernbahnhofs an der Schnellfahrstrecke nördlich der Autobahn mit ausreichender Dimension (vier Bahnsteiggleise), Seilbahn (Kabinenbahn) zur Verbindung des Flughafen-Fernbahnhofs mit der Messe, dem Terminal Flughafen/S-Bahn sowie dem Fernbus-Bahnhof.

Stufe 3:

Mittel- bis langfristig die Anbindung der Gäubahn an den Flughafen-Bahnhof mittels einer Neubaustrecke Rohr – Flughafen.

Im Vergleich zum Filderbahnhof Plus bestehen deutliche Vorteile, so der VCD:

  • die eisenbahnbetrieblichen Belange werden deutlich besser erfüllt, wie eine Untersuchung des Schweizer Unternehmens SMA schon 2012 ergeben hat,
  • die Baukosten für die Stufen 1 und 2 liegen rund 500 Millionen Euro niedriger als bei der Antragstrasse,
  • die Mehrkosten eines ‚Filderbahnhof Plus’ werden vermieden,
  • die Bauzeit ist aufgrund geringerer Komplexität deutlich kürzer, die Risiken sind geringer,
  • die Kostenbeteiligung des Flughafen Stuttgarts kann herabgesetzt werden,
  • die ungedeckten Mehrkosten von Stuttgart 21 von rund zwei Milliarden Euro können reduziert werden.

Weitere Informationen zu Stuttgart 21


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