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VCD kritisiert Einknicken der Landes-SPD beim Thema Lang-LKW in Baden-Württemberg

Presseinformation Nr. 5/2015, Stuttgart, 24. Februar 2015

Verkehrsclub befürchtet Brückensperrungen auch im Land, sofern kein Umdenken auf politischer Ebene stattfindet

Mit großem Unverständnis reagiert der ökologische Verkehrsclub auf die Forderung der Landes-SPD, Lang-LKWs auf den Straßen in Ba­den-Württemberg testweise ein­führen zu wollen.

Muss es denn erst zu Brückensperrungen auch in Baden-Württem­berg kommen, bis auch die Landes-SPD erkennt, dass das Straßennetz nicht noch mehr Güterverkehr auf­nehmen kann und Verlagerungsstrategien auf Güterzug und Binnenschiff notwendig sind?“ fragt der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb. Bei Ab­schluss des Koalitions­vertrages sei das der SPD noch bewusst gewesen, nun habe sie dies wohl ver­drängt, beklagt der VCD.

Mit der Forderung nach Einführung von Lang-LKWs verdreht die selbst­ernannte Infra­strukturpartei SPD ihre bisherigen Be­mühun­gen, die Straßen zu sanieren, ins Gegen­teil“, erklärt VCD-Landes­vorsitzender Matthias Lieb.

Es liege aus VCD-Sicht auf der Hand, dass eine Verbilligung des LKW-Verkehrs um 15 bis 25 Prozent, wie von der SPD unterstellt, nicht zu weniger LKW-Verkehr, son­dern zu einer massiven Aus­weitung des Transports auf der Straße führen werde.

Diese Verbilligung des Straßen-Güterverkehrs hat natürlich negative Konsequenzen sowohl auf die Binnenschifffahrt als auch auf den Güterverkehr per Bahn und belastet die staugeplagten und sanierungs­bedürftigen Autobahnen noch weiter“, erklärt Matthias Lieb. Das Auffahren auf Autobahnen werde für PKW-Fahrer noch schwie­riger, die ‚LKW-Wände’ würden immer länger werden, erwartet der VCD.

Eine weitere Zunahme des Güterverkehrs auf der Straße be­schleunige den Verfall der Straßeninfrastruktur noch schneller, dabei bestehe heute schon ein milliarden­schwerer Sanierungs­rück­stand, stellt der VCD fest.

Ein LKW belastet bekanntlich die Straßen so stark wie 100.000 PKW – dies gelte auch für Lang-LKW, so der Verkehrsclub. Angesichts einstürzender Autobahnbrücken über den Rhein bei Wiesbaden und den Ergebnissen der Brückentests in Baden-Württem­berg sei es aus VCD-Sicht unverantwortlich, den Straßengüterverkehr weiter verbilligen zu wollen.

Wenn auch von der Landes-SPD lediglich als Versuchsballon deklariert, der innerhalb des bis Ende 2016 laufenden bundesweiten Feldversuchs noch umgesetzt werden solle, bedeutet dies aus Sicht des VCD nichts anderes, als die Vorstufe zur Ein­führung deutlich schwerer Lang-LKW (Monster-Trucks) auf baden-württem­bergi­schen Straßen. Eine verantwortungsvolle und zukunfts­orientierte Güter­verkehrs­politik sehe definitiv anders aus, erklärt Matthias Lieb.


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