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Tag gegen Lärm - Verkehr muss leiser werden

Service-Presseinformation 1, Stuttgart, 28. April 2015

Verkehr mit allen Mitteln leiser machen

Technische Maßnahmen haben Grenzen – Verkehrsvermeidung und -beruhigung wirken sofort – Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen

Anlässlich des morgigen Tags gegen Lärm fordert der ökologische Verkehrsclub VCD die Bundesregierung, Länder und Kommunen auf, alle zur Verfügung stehenden Maß­nahmen zur Verringerung von Verkehrslärm umzusetzen. Denn

Lärm macht krank und die Straße ist weiterhin der Lärmverursacher Nummer Eins.

Der Krach des Straßenverkehrs belastet die Menschen gravierend und an Lärm kann sich der Körper auch nicht gewöhnen. Er reagiert mit der Ausschüttung von Stress­hormonen, mögliche Folgen sind Konzentrationsschwierigkeiten und Schlaf­störungen bis hin zu Herzrhythmusproblemen – das gilt für Kinder und Jugendliche ebenso wie für Erwachsene.

Während all die Auswirkungen des Verkehrslärms bekannt sind, setzt die Politik immer noch einseitig auf passiven Lärmschutz, ohne die Ursachen des Verkehrs­lärms zu bekämpfen.

Michael Ziesak, VCD-Bundesvorsitzender: „Noch immer werden nicht alle Möglichkeiten der Lärmreduzierung ausgeschöpft, vor allem fehlt es an einem umfassenden, verkehrs­träger­über­grei­fenden Ansatz. Neben den Versuchen, Lärm auszusperren, bei­spiels­weise mit Hilfe von Schallschutzfenstern, oder ihn technisch an Fahrzeugen und Reifen zu mi­ni­mieren, was auch nur begrenzt hilft, müssen endlich nichttechnische Instrumente wie die Ver­kehrsvermeidung und -verlagerung angewandt werden.

Die Grundvoraussetzung ist aus Sicht des ökologischen Ver­kehrs­club VCD eine nach Lärm­gesichtspunkten ausgerichtete Stadt- und Raumplanung. Hier spielen die Stär­kung des Rad- und Fuß­verkehrs und die Schaffung eines attraktiven öffentlichen Per­so­nen­nah­ver­kehrs (ÖPNV) eine entscheidende Rolle. Denn Fakt ist, bes­ter Lärm­schutz ist Lärm, der gar nicht entsteht.

Darüber hinaus müssen die zur Verfügung stehenden ver­hal­tens­verändernden und ordnungspolitischen Instrumente konsequenter eingesetzt werden. Beispiel Tempo­limits: wird das Tempo von 50 km/h auf 30 km/h abgesenkt, dann wird nicht nur der Lärm re­duziert – und zwar um rund drei Dezibel, u.a. aufgrund des gleich­mäßigeren Verkehrsflusses – sondern auch die Sicherheit wird er­höht.

Kommunen sollten darum für die Gestaltung des Verkehrs vor Ort mehr ordnungs­rechtliche Möglichkeiten erhalten, so wie es die Ver­kehrs­minister der Länder auf ihrer Frühjahrstagung im April ge­fordert haben. Umgekehrt müssen die Kommunen zeitlich be­zie­hungs­weise lokal begrenzte Geschwindigkeitsreduzierungen dort ein­führen, wo es im Rahmen der heutigen Gesetzgebung schon mög­lich ist.

Matthias Lieb, VCD-Landesvorsitzender betont: „Damit die Lärm­belastung spürbar sinkt, brauchen wir zwingend eine verstärkte Umsetzung nichttechnischer Maßnahmen sowie ambitionierte po­li­tische Rahmenbedingungen. Allein technische Maßnahmen werden in den kommenden Jahren keine Entlastung bringen.

Schließlich appelliert der VCD an die Bevölkerung. Wir alle können Bus und Bahn statt des eigenen Autos nutzen. Wir können das Fahrrad in den Alltag integrieren – auch auf Schul- und Kitawegen. Wie viel Lärm durch Verkehr verursacht wird liegt nicht zuletzt an uns selbst. Kommunen und Politik sollten dafür positive Anreize setzen.


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