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VCD fordert Vorrang für die Rheintalbahn

Presseinformation Nr. 18/2015, Stuttgart, 17. Mai 2015

Lärmarme Güterwagen helfen Baukosten senken

Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert Vorrang für den Ausbau der Rheintalbahn. Im Vertrag von Lugano aus dem Jahr 1996 hatte Deutschland der Schweiz zu­ge­sagt, zeitgleich mit der Fertigstellung des Gotthard-Basistunnels auch die Zulauf­strecke Rheintalbahn leistungsfähig auszubauen, um die Schweiz bei der Ver­lagerung von Güterverkehr auf die Schiene zu unterstützen, erklärt VCD-Landes­vorsitzender Matthias Lieb. Tatsächlich gehe der Tunnel im nächsten Jahr in Betrieb, während die Rheintalbahn frühestens 2030 fertig sein werde.

Matthias Lieb: „Seit dem Baubeginn 1987 wird der Ausbau der Rhein­talbahn von der Politik vernachlässigt –nach 28 Jahren Bauzeit ist die Strecke erst zu 37 Prozent fertig­gestellt. Würde im gleichen Tempo weitergebaut, wäre die Strecke erst im Jahr 2063 fertig –76 Jahre nach Baubeginn!“. Dabei sei der Nutzen der Rheintalbahn für den europäischen Güter- und Personenverkehr von hoher Bedeutung, betont der VCD.

Doch es zeige sich, dass der Bund lieber die Autobahn A5 ausbaue, als die Eisen­bahn im Rheintal voranzubringen, beklagt der VCD. Neuer­dings würden die Bürger­initiativen als Grund für den zögerlichen Bahnbau herangezogen – tatsächlich sei vielmehr die zögerliche Lärmsanierung der Güterwagenflotte Grund für die Proteste der Anwohner, stellt der VCD klar. „Hätte man in Deutsch­land wie in der Schweiz früh­zeitig auf die Lärmsanierung der Güterwagen gesetzt, könnten die Anwohner heute schon besser schlafen und würden sich manche Forderungen der Bürger­initiativen erübrigen“, so Matthias Lieb.

Beim Güterverkehr auf der Straße führte eine Spreizung der Mautgebühren rasch für eine Umrüstung auf leisere LKW – ent­sprechend müsse die Bundesregierung dafür Sorge tragen, dass die Anreize zur Umrüstung auf lärmarme Güterwagen erhöht werden, fordert der VCD.

Lärmarme Güterwagen in Verbindung mit niedrigen Lärm­schutz­wänden direkt am Gleis könnten insgesamt einen besseren, schneller realisierbaren und preiswerteren Lärmschutz für die Anwohner bringen, als die derzeit diskutierten teuren Einschnitte und meterhohen Lärmschutzwände, betont der VCD.

Hintergrund:

  • erwartete Baukosten: 6.172 Mio. €, davon 2.270 Mio. € von 1987 bis 2014
  • bisherige durchschnittliche Ausgaben pro Jahr: 81 Mio. €
  • Notwendige jährliche Ausgaben pro Jahr bei einer Fertigstellung bis 2030: 244 Mio. €

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