VCD beklagt versäumte ÖPNV-Finanzierungsreform
Presseinformation Nr. 17/2015, Stuttgart, 17. Mai 2015
Landesweiter Stundentakt im Nahverkehr in weiter Ferne
Der ökologische Verkehrsclub VCD kritisiert, dass die dringend notwendige ÖPNV-Finanzierungsreform nicht umgesetzt werde. Im ländlichen Raum sei heute der Schülerverkehr die Hauptquelle der Finanzierung des Busverkehrs – sinkende Schülerzahlen durch den demografischen Wandel gefährden deshalb das heutige Finanzierungsverfahren, erklärt der Verkehrsclub.
„Eine Neuregelung der Finanzierung des regionalen Busverkehrs, die sich von den Schülerzahlen löst und eine Grundversorgung der Bevölkerung sicherstellt, ist deshalb dringend notwendig“, fordert der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb.
Der grün-rote Koalitionsvertrag sehe eine Stärkung des ÖPNVs in der Fläche durch einen Stundentakt als Grundangebot vor – ein Ziel, das aus VCD-Sicht sehr sinnvoll, aber nur durch zusätzliche Finanzmittel realisierbar sei.
Die in den letzten Jahren durch ein zeitaufwändiges Beteiligungsverfahren erarbeitete Neuregelung wurde aufgrund von Widerständen bei den Busunternehmern, aber auch durch die fehlende Bereitschaft, die Finanzmittel zu erhöhen, leider nicht umgesetzt, moniert der VCD. Dennoch bestehe weiterhin dringender Handlungsbedarf, da sonst Fahrplankürzungen bei weiter sinkenden Schülerzahlen drohten und weiterhin auf vielen Strecken nur unzureichende Fahrpläne keine wirkliche Alternative zum Individualverkehr darstellten, so der VCD.
Der VCD fordert die Landespolitik und alle ÖPNV-Akteure auf, ausreichende Finanzmittel für einen landesweiten Stundentakt bereitzustellen und die Reform rasch anzugehen.
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